‚sehend hören , hörend sehen’ |

bmn20165 Szymanowski Quartet & Claudia Jahn |

bmn20164 Franziska Hirzel & Tobias Schabenberger |

bmn20163 • Smetana Trio |

bmn20162 • Borromeo String Quartet |

bmn20161 • BeethovenQuartett |

bmn20159 • Arditti Quartet |

bmn20158 • Zemlinsky Quartet |

bmn20157 • Beatriz Blanco |

bmn20156 • Couchane Siranossian, Thomas Demenga & Jan Schultsz |

bmn20155 • BeethovenQuartett & Franzsika Hirzel |

bmn20154 • Krishnasol Jiménez Moreno |

bmn20153 • Basler Streichquartett & Jan Schultsz |

bmn20152 • trio oreade |

bmn20151 • Galatea Quartett |

bmn141 • Grimms Märchen Vol. I |

bmn20146 • Quatuor Hermès |

bmn20145 • JACK Quartet |

bmn20144 • Leila Pfister |

bmn20143 • Thomas Demenga & Jan Schultsz |

bmn20142 • Arditti Quartet & Franziska Hirzel, soprano |

bmn20141 • Quartet Gerhard |

bmn20137 • Thomas E. Bauer & Jos van Immerseel |

bmn20136 • Debut Daimones Piano Trio |

bmn20135 • Szymanowski Quartet |

bmn20134 • Franziska Hirzel & Jan Schultsz |

bmn20133 • Valentin Valentiyev |

bmn20132 • Hansheinz Schneeberger & Bettina Boller |

bmn20131 • Zemlinsky Quartet |

bmn20121 • BeethovenQuartett |

Alfred Zimmerlin • First performance III • Alfred Zimmerlin | Commedia "Mehr als Elf"




Longlist Jury Neue Musik 1.2015

Zeitschichten der Entfremdung

Alfred Zimmerlins «Mehr als elf»

Marco Frei

In der Mono-Oper «Mehr als elf», die im Herbst 2014 in Basel uraufgeführt wurde, zeichnen Alfred Zimmerlin und die Librettistin Zsuzsanna Gahse den Lauf eines Tages nach. Vom Balkon verfolgt eine Frau das Treiben auf einem Platz am See. Sie betrachtet die Vorüberziehenden, entwirft hypothetische Biografien. «Commedia für eine Opernsängerin» nennt Zimmerlin sein Einpersonenstück, doch darin steckt viel tragikomischer Ernst. In der intensiven Gestaltung der Basler Mezzosopranistin Leila Pfister wird erfahrbar, wie eine einsame Stimme gegen die allgemeine Entfremdung ankämpft: Der unbegleitete Gesang der Protagonistin stellt Fragen in den Raum, die unbeantwortet verstummen. Sprechen und Singen werden partiell mit Zuspielungen erweitert. Erinnertes und Gegenwärtiges fliessen ineinander, was Zimmerlin durch subtile Verwebungen von musikhistorischen Zeitschichten zum Klingen bringt. Der Zürcher Komponist spürt der Tradition nach, um Bestehendes in Eigenes zu verwandeln – vom Frühbarock bis zum zeitgenössischen Musiktheater.

Neue Zürcher Zeitung 6.Juni 2015